Jagd auf Damwild

ArgentinienInteressanterweise wurde das Damwild bereits frühzeitig in der Geschichte des europäischen Kontinents von den alten Römern eingeführt und ausgewildert. Hier wurde die Wildart als kultisches Opfertier genutzt und teilweise bereits in Parks beherbergt. Schnell entwickelte sich das Damwild in Europa zum angesehenen Hochwild. Dies auch nicht umsonst, handelt es sich doch gerade bei den Damhirschen und eindrucksvolle Tiere, mit einer beträchtlichen Trophäe. Das schaufelartige Geweih fasziniert Laie wie Fachmann und weiß zu beeindrucken. Damwild bietet dem Jagdreisenden zumindest innerhalb Europas eine große Auswahl an Orten und Zielen, die ihrerseits hervorragende Bestände versprechen. Natürlich ist erfahrungsgemäß der ein oder andere Hirsch an verschiedenen Stellen besonders kapital – hier lohnt sich aufwendige Recherche in Vorfeld. Wahre Medaillenhirsch sind, wie so oft, nicht tagtäglich buchbar und es lohnt sich den Markt im Blick zu behalten, auch was das Preis-Leistungs-Verhältnis anbelangt.  

Globale Damwildbestände  

Weltweit gibt es viele gesunde Damwildpopulationen. Das Damwild stammt ursprünglich aus Vorderasien und würde über lange Zeiträume hinweg in Europa eingebürgert. Aufgrund der Fähigkeit, auch in kleineren Gattern gut zurecht zu kommen, bot sich das Damwild für herrische Jagden im Mittelalter an. Überraschenderweise gab es weltweit mehrfach andere erfolgreiche Auswilderungen. So gibt es auch in Neuseeland, Chile, Südafrika, Argentinien, Peru, Japan und Madagaskar größtenteils bejagbare Bestände. Demnach ist die Jagd auf Damwild auch hier möglich. Aus Nordafrika hingegen verschwand der Damhirsch größtenteils, auch aufgrund klimatischer Entwicklung, lässt sich vermuten. Das Damwild findet sich dagegen hauptsächlich in den nachfolgenden europäischen Ländern:  

Lebensraum des Damwilds  

Das Damwild bevorzugt grundsätzlich offene Parklandschaften bis hin zu deckungsreichen Mischwäldern. Offene Lichtungen sind aber auch für das Damwild ein absolutes Muss. Je nach landwirtschaftlicher Prägung der jeweiligen Region kommen auch Feldreviere zu bestimmten Jahreszeiten als Lebensraum in Betracht. Grundsätzlich ist das Damwild – wie anhand der zahlreichen erfolgreichen Auswilderungen erkennbar – sehr anpassungs- und wandelungsfähig. Das perfekte Damwildrevier ist eine Mischung aus Wald und Wiesenlandschaften in sehr ruhiger Lage. Diese Voraussetzungen finden sich gerade in Ungarn wieder. Grundsätzlich benötigt das Damwild die Wälder jedoch nicht als Schutzquelle, sondern eher als Nahrungsreservoir. Dementsprechend kommen sie auch in Landschaften mit einzelnen Waldinseln gut zurecht. Durch das Wiederkäuen benötigt das Damwild in der Regel ausgedehnte Frei- und Parkflächen, auf denen ein breites Nahrungsangebot auffindbar ist. Vor allem in ruhigen Damwildrevieren ist die Jagd auf Damwild auch tagsüber möglich. Dies ist bei fehlender menschlicher Störung in den meisten Fällen gewährleistet.  

Lebensweise und Verhalten  

Damwild ist biologisch als sehr gesellig einzustufen. Je nach Reviertyp und Landschaftsform kann es sich um tag- und nachtaktives Wild handeln. Außerhalb der Brunftzeit bilden die weiblichen Tiere grundsätzlich Kahlwildverbände, die sich erst in der Brunft mit den männlichen Stücken vermischen. Die jungen Spießer und Knieper bilden oftmals Junggesellenrudel, in denen sie sich bereits mit vereinzelten Rangkämpfen für die spätere Brunft vorbereiten. Einzelne ältere Damhirsche sind oftmals erfahrene Einzelgänger, die bereits frühzeitig ihr Territorium zur Brunft einnehmen. Die Größe der jeweiligen Rudel ist stark von dem jeweiligen Lebensraum abhängig und kann stark schwanken. Besonders in Großbritannien lassen sich immer wieder äußerst große Hirschrudeln beobachten, die teilweise bis zu 100 Tiere umfassen. Dies ist natürlich nicht die Regel und bildet die absolute Ausnahme. Interessanterweise scheint Rehwild die übermäßige Anwesenheit von Damwild zu meiden und nicht zu dulden. Das Damwild kann aufgrund seines Verhaltens sehr unruhig wirken und damit äsendes Rehwild stark verunsichern.  

Ansprechen des Damwilds  

Das männliche Geschlecht trennt vom weiblichen Geschlecht - wie so oft - das Geweih. Weiterhin ist das Damwild deutlich kleiner als das Rotwild und verfügt über ähnlich lange Läufe. Kennzeichnend ist bei beiden Geschlechtern der lange und äußerst markante Wedel. Interessanterweise findet sich das Damwild nicht nur in der klassischen gepunkteten Sommer- und dunkleren Winterdecke, sondern auch in den Farben Weiß und Schwarz. Diese Farben sind zumeist auf eine Zuchtvergangenheit zurückzuführen und sind vor allem unter Auslandsjäger sehr beliebt. Eine mächtige Kopf-Schulter-Präparation eines schwarzen Damhirsches macht so einiges im Jagdzimmer her. Hier können auch die Abschusspreise sehr schnell steigen. Die Damhirsche können auf der Jagd auf Damwild durchaus eine Körperlänge von 180 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 120 Kilogramm erreichen. Ebenso ist bei den Damhirschen der Adamsapfel stark ausgeprägt. Auch über den bekannten Aalstrich ist beim Damwild ausgeprägt und dient als weiteres Unterscheidungsmerkmal zum Rotwild.  

Jagd auf Damwild - Faszination Damwildbrunft  

Die Damwildbrunft ist für jeden Waidmann ein besonderes Erlebnis. Oft daheim oder in der Ferne bietet die Jagd auf Damwild während der Brunft ein einmaliges Schauspiel, welches oft ewig in Erinnerung bleibt. Die Brunft findet in Europa in der Regel zwischen Oktober und November statt und erstreckt sich dementsprechend über mehrere Monate. Die Damhirsche versuchen oft auf unterschiedliche Art und Weisen dem Kahlwild habhaft zu werden. Einerseits besetzen erfahrene Damhirsche frühzeitig Territorien und verteidigen diese oder ein einzelner Hirsch versucht ein Kahlwild-Harem zu halten. Der Damhirsch markiert sein Brunftterritorium in dem er Brunftkuhlen anlegt und durch verschiedene Äußerungen sein Revier markiert. Durch eine intensive Geräuschkulisse und Geruchsmarkierung wird das Kahlwild nun in das Territorium gelockt. Teilweise verlieren die Damhirsche während der Brunft bis zu 30 Kilogramm Körpergewicht. Für nicht wenige Hirsch ist das Ende der Brunft auch der Zeitpunkt der vollkommenen Erschöpfung. Hirsch äsen während der Brunft nahezu nie. Oftmals ist das Ende der Brunft für viele Hirsche aus Erschöpfung auch das Todesurteil.  

Geweih des Damhirschs  

Der passionierte Damwildheger und -jäger hat es natürlich oftmals auf die eindrucksvolle Trophäe des Damhirsches abgesehen. Das schaufelartige Geweih ist einzigartig in der europäischen Jagdwelt und erinnert stark an das Geweih eines Elches. Im Wesentlichen dient das Geweih der Ausfechtung von Rangkämpfen und gliedert die Stücke in die soziale Sphäre des jeweiligen Rudels ein. In der Regel besteht das Geweih aus einer Augsprosse und einer Mittelsprosse. Darüber befindet sich nun – je nach Ausprägung – die markante Schaufel. Wie bei allen Cerviden bildet sich während der Phase des „Schiebens“ eine Basthaut über dem Geweih, welche gut durchblutet ist. Je nach Geweihstärke wird die Trophäe mit der internationalen CIC-Formel ausgepunktet. Auch die Kilogrammanzahl kann in der Trophäenbewertung eine entscheidende Rolle spielen. Vor allem in Osteuropa fallen jährlich absolute Rekordhirsche, was sowohl CIC-Punkte, als auch Geweihgewicht angeht. Hier ist die Jagd auf Damwild also lohnenswert und sollte bei jeder Jagdreisebuchung berücksichtigt werden.  

Jagd auf Damwild in Ungarn  

In Ungarn werden jährlich viele kapitale Damhirsche gestreckt. In diesem Rahmen hat das Land bereits einen legendären Ruf. Je nach Revier bestätigt sich dieses positive Vorurteil jedoch zur Freude der meisten Jagdreisenden sehr schnell. Immer wieder werden Damhirsch mit bis zu fünf Kilogramm gestreckt – absoluter Weltrekord. Ob vom Ansitz aus oder auf der Pirsch bleibt in Ungarn nur nebensächliche Stilfrage. Oftmals werden die Damhirsche über Jahre beobachtet und das genau Abschussdatum minutiös geplant. Dies kommt dem Auslandsjäger natürlich zugute. In Ungarn gibt es in der Regel große Forstbetriebe, die über mehrere Quadratkilometer hinweg verschiedene Populationen beherbergen. Dementsprechend wird hier jeder Jagdreisende einen reifen Schaufler für sich finden. Auch preislich ist Ungarn zwar nicht das Günstigste, dennoch sehr attraktiv. Nicht zuletzt kann die Jagd auf Damwild in Ungarn sehr gut mit anderen hervorragend gehegten Wildarten kombiniert werden. Hier ist für jeden etwas zu finden. 

© Titel- und Seitenbild: Pauline von Hardenberg