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Jagd auf Rotwild

Der Rothirsch ist gerade in Deutschland der unumstrittene König der Wälder. Dies auch nicht zu Unrecht, ist das Rotwild doch eine stolze, edle und äußerst interessante Wildart. Doch nicht nur in Deutschland lässt sich diese Wildart hervorragend bejagen, viele heimische Jäger zieht es auch ins Ausland. Gerade in Osteuropa kann der Jagdreisende sich bei der Jagd auf Rotwild auf herrliche Einzelansitze, spannende Drückjagden und fesselnde Pirschgänge freuen. Für viele Jäger gibt es nicht größeres, als einen reifen Rothirsch zu strecken. Dieser Traum lässt sich auf zahlreichen Jagdreisen durchaus realisieren. Natürlich muss der Auslandsjäger bei starken Rothirschtrophäen bisweilen tief in die Tasche greifen. Dennoch, eine sensationelle Trophäe mit zweistelligen Kilogrammzahlen lohnt zweifellos die Kosten und Mühen. Vor allem die Jagd auf brunftige Rothirsche verzaubert seit jeher Heerscharen von Jägern aller Welt. Von der iberischen Monteria, über schottische Pirschgänge, bis hin zu ungarischen Einzelansitzen wird dem Jagdreisenden hier alles geboten.  

Verbreitung des Rotwilds  

Das Verbreitungsgebiet des europäischen Rotwilds umfasst großflächige Bereiche. Ausläufer dieser Art erreichen sogar Zentralasien, Westasien und teilweise Nordafrika. Dies spricht für eine grundsätzliche Anpassungsfähigkeit auf verschiedene klimatische Bedingungen. Früher war das Rotwild vor allem ein Steppenbewohner. Dies ist der Wildart in den heutigen menschlichen Besiedelungsstrukturen jedoch nahezu unmöglich geworden. In vielen Teilen der Welt wurde das Rotwild erfolgreich ausgewildert und bildet auch dort bestens bejagbare Bestände. So zum Beispiel vor allem in Neuseeland, Australien, Argentinien, Chile, Finnland und in den USA. Gerade in den USA gibt es auch zahlreiche enge Artverwandte des Rotwilds, als prägendstes Beispiel gilt hier der mächtige Wapiti mit seinem sensationellen Geweih. Doch auch der asiatische Maral ist eng mit dem Rotwild verwandt und weißt große Ähnlichkeiten auf. Die qualitativ besten Bestände weisen in Europa Polen, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Deutschland und Schottland auf.  

Jagd auf Rotwild – der Lebensraum  

Die Jagd auf Rotwild orientiert sich, wie so oft, am Lebensraum der Wildart. In der Frühzeit ungestörter Steppenbewohner, hat sich das Rotwild heutzutage oftmals tief in die Wälder zurückgezogen, um vom Menschen unbehelligt zu bleiben. Bevorzugt werden Lebensräume mit strukturreichen Wäldern, offenen Grünflächen und kleineren Dickungen. Urwaldartige Waldgebiete gehen oftmals mit einer Besiedlung des Rotwilds einher. Doch auch in Schottland überlebt das Rotwild. In den steppenartigen und rauen Highlands kommt das Rotwild ebenfalls gut zurecht. Sowohl tiefliegende, als auch Mittel- und Hochgebirgsregionen werden vom Rotwild angenommen und besiedelt. Vom Heidehirsch bis zum Hochgebirgshirsch ist daher nahezu alles möglich – dies spricht für die Fähigkeiten des Rotwilds als anpassungsfähige Art. Weniger anpassungsfähig ist das Rotwild oftmals, wenn es um den Kontakt zum Menschen geht. Dies unterscheidet das Rotwild im Wesentlichen von anderen Wildarten, wie zum Beispiel dem Rehwild als Kulturfolger. Rotwildpopulationen in menschenreichen Gebieten bleiben daher flächendeckend eher die Ausnahme. Zur Jagd auf das Rotwild sind oftmals weite Wege in menschenleere Gebiete notwendig, dies jedoch auch nicht immer.  

Verhalten des Rotwilds  

Das Rotwild lebt grundsätzlich äußerst gesellig. Hier werden oftmals Großrudel gebildet, die überwiegend nach Geschlechtern getrennt sind. Das Kahlwildrudel bildet sich üblicherweise aus Alttieren, Kälbern, Schmaltieren und Schmalspießern. Die Hirschrudel hingegen bestehen als Hirschen aller Altersklassen. Der Aktionsraum solcher Rudel ist bei ungestörtem Lebensrhythmus, gerade für die Größe der Stücke, beachtlich klein. Einzelne Hirsche oder kleinere Hirschrudel hingegen ziehen oftmals deutlich weiter. Vor allem die Kahlwildrudel rudeln sich zu immer größeren Einheiten zusammen und so sind Rudel mit bis zu 100 Stück Rotwild keine Seltenheit. Ältere und reife Hirsche ziehen oftmals alleine ihre Fährte, gelegentlich von einem Adjutanten begleitet. Jüngere Hirsche bilden öfters Junggesellenrudel, die aus gleichaltrigen und geschlechtsgleichen Stücken bestehen. Die Jagd auf Rotwild gestaltet sich nicht selten schwierig, denn die Wildart äugt, windet und vernimmt hervorragend. Schon so manchen Auslandsjäger hat dies auf der Pirsch in die Verzweiflung geführt. Die jährliche Brunft bildet das Highlight des Rothirschjägers und kündigt sich mit eindrucksvollen Brunftkämpfen und imposanten Röhren an.  

Das Geweih – einzigartige Trophäe  

Jäger oder nicht, jeder kennt das imposante Geweih des Rothirschs. Hier gibt es zahlreiche interessante Abnormitäten und Stärkegrade. Am meisten beeindruckt wohl das kapitale Kronengeweih, welches ein ordentliches Maß an Kilogramm auf die Waage bringt. Für viele Jäger ist dies die Krone der Schöpfung schlechthin. Die klassische Becherform des Geweihs des europäischen Rothirschs bildet die Grundlage für starke Stangen und zahlreiche Enden. Je nach Äsung, klimatischen Bedingungen und genetischer Veranlagung bildet sich nun das Geweih. Vor allem Ungarn ist in den letzten Jahrzehnten zu einem Mekka für kapitale Rothirsche geworden. Geweihgewichte über zehn Kilogramm sind hier nur der Anfang und können deutlich gesteigert werden. Ob als Kopf-Schulter-Präparat oder als klassisches Geweih – die Trophäe des Rotwilds ist und bleibt einzigartig. Solche Erlebnisse und gerade die auf der Jagdreise, werden selten vergessen.  

Das richtige Ansprechen  

Auf der Jagdreise betreuen den Auslandsjäger oftmals durchweg kompetente Berufsjäger, die die gesamte Ansprache des Rotwildes übernehmen. Maßgeblich kommt es natürlich differenziert darauf an, was genau der Jagdreisende strecken möchte. Vom kapitalen 1a-Recken, bis hin zum geringen Spießer ist grundsätzlich nahezu alles bejagbar. Viele der Rothirsche werden in den ausländischen Revieren frühzeitig bestätigt und sind so über Jahre hinweg bekannt. Dementsprechend kann sich der Gast auch entsprechend auf den richtigen Abschusshirsch einstellen, teilweise wird die eigentliche Jagd bereits mit Fotomaterial im Vorfeld aufbereitet. Eine gut geplante Jagdreise, in einem straff organisierten Revier, spricht hier für sich. Üblicherweise sind auch im Ausland die Rothirsche in verschiedene Abschussklassen eingeteilt, die regelmäßig verständnishalber in das deutsche System übersetzt beziehungsweise kopiert werden. Gekonntes Wissen zum Ansprechen des Rotwilds ist mithin lediglich auf der Drückjagd erforderlich, denn hier ist der Gast meistens auf eigene Faust gestellt. Hier lohnt sich theoretisches Wissen und vorherige Praxiserfahrung.  

Die Rothirschbrunft  

Bei der Jagd auf Rotwild eine Brunft mitzuerleben gehört wohl zu den absoluten Highlights eines Jägerlebens. Gerade im Ausland gibt es hier sensationelle Brunftplätze, die tief in den Revieren und fernab jedweder menschlichen Zivilisation liegen. Während der Brunft einen reifen Brunfthirsch zu schießen, lässt das Jägerglück natürlich regelmäßig ins Unermessliche steigen. In Mitteleuropa beginnt die Brunftzeit des Rotwildes in etwa um den 20. September und hält in der Regel bis zum 10. Oktober an. Diese Zeit ist für die reifen Rothirsche die entscheidende Zeit bezüglich der Fortpflanzung. Das ganze Jahr hinweg wurde das mächtige Geweih geschoben, Nebenbuhler vertrieben und der Brunftplatz verteidigt. Das alles nur, um der Platzhirsch zu sein, wenn das Kahlwild den Brunftplatz betritt. Je nach Revier und Wetterlage kann sich die Brunft auch auf die Nacht verschieben, dies ist jedoch bei gut gehegten und gepflegten Rotwildbeständen im Ausland nicht üblich. Üblich ist eher ein spektakuläres Brunfterlebnis mitten am Tag.  

Jagd auf Rotwild in Ungarn  

Gerade Ungarn gilt mit seinen Kapitalrothirschen als das Land für die Jagd auf Rotwild. Hier werden von Jagdreisenden regelmäßig Recken im zweistelligen Kilogrammbereich gestreckt. Die ungarischen Klimabedingungen, Revieraufteilungen und Äsungsverhältnisse bieten beste Ausblicke für starke Trophäen. Hervorragende Rotwildreviere liegen beispielweise in den Gebieten westlich der Donau und in den tiefergelegenen Wäldern rund um den legendären Plattensee. Die wohl stärksten Rothirsche Europas tummeln sich in den Forsten um Karapancsa. Doch auch körperlich anstrengende Jagden auf Berghirsche sind in Ungarn im Matra-Gebirge möglich und bilden einen Kontrast zur üblichen Ansitzjagd. Dennoch wird auch eine hohe Prozentzahl an Rothirschen jährlich auf den ungarischen Drückjagden gestreckt. Hier ist zweifelsfrei eine gewisse Erfahrung und gekonntes Ansprechen vonnöten. Oftmals locken hier jedoch interessante Pauschalangebote, die im Verhältnis natürlich günstiger als der Einzelansitz ist. Auch kann der Abschuss eines Rothirschs hier mit einem Keiler oder Schwarzwild im Allgemeinen kombiniert werden.  

Reife Rothirsche in Polen  

Gerade für deutsche Jagdreisende ist Polen nicht nur geografisch gut zu erreichen, sondern bietet auch historische Anreize für eine Jagdreise. Viele deutschsprachige Vorfahren berichteten bereits von der Jagd auf Rotwild in den Masuren oder in Pommern. Dieser Mythos ist weitestgehend in der Jägerschaft erhalten geblieben. Dies auch nicht zu Unrecht, bringen die einzelnen polnischen Rotwildregionen doch noch heute regelmäßig sensationelle Trophäen hervor. Vor allem die nachfolgenden Regionen Polens sind zur Jagd auf den kapitalen Rothirsch beliebt:  

Pirsch auf Rotwild in Schottland  

Die schottischen Rothirsche sind grundsätzlich wesentlich geringer als die kapitalen europäischen Festlandhirsche. Die Highlands sind wesentlich nährstoffarmer und bieten dem Wild wenig Möglichkeiten, kapitale Trophäen zu schieben. Hier auf einen Hirsch zu pirschen ist dennoch etwas ganz Besonderes. Die schottische Landschaft und Lebenskultur bietet dem Jagdreisenden eine Jagdreise der Extraklasse. Eine Pirsch mit dem Pferd und dem Jagdguide durch die schottischen Highlands gleicht einem Jagderlebnis der Extraklasse. Nun das entsprechende Waidmannsheil zu haben und im Anschluss einen edlen Whisky zu trinken, ist wohl eine Sehnsucht eines jeden Jägers. Die Erfolgsquoten in Schottland auf einen Hirsch zu Schuss zu kommen sind äußerst gut und verhältnismäßig günstig aufgrund der geringeren Trophäenstärke.  

Jagd auf Rotwild – die Jagdreise  

Jeder Auslandsjäger träumt von einer Jagdreise auf einen reifen Hirsch. Gerade in den osteuropäischen Ländern kann dieser Traum durchaus in Erfüllung gehen. Hier werden oftmals günstige Sonderangebote von Jagdreiseanbietern angeboten, sofern der Abschussplan noch nicht erfüllt ist. Eine Reise nach Ungarn, Polen oder Rumänien kann sich also nur lohnen. Auch die Feierlichkeiten nach der Erlegung eines Rothirsches bei der Jagd auf Rotwild sind den deutschen angepasst und machen die Jagdreise rundum zu einem unvergesslichen Erlebnis der Extraklasse.  

© Titelbild: Rafal Lapinski / © Seitenbild: Thomas Attwell