Jagd auf den Wolf

Der Wolf ist seit jeher eine Wildart, die in besonderer Weise fasziniert. Eine Wolfsjagd ist zweifellos ein jagdliches Erlebnis der Extraklasse, welches dem Jagdreisenden und Auslandsjäger wohl ewig in Erinnerung bleiben wird. Gerade in Europa hat die Jagd auf den Wolf historische Wurzeln, doch auch auf anderen Kontinenten lässt sich der Wolf hervorragend bejagen. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich hier spannende Jagdarten, wie die Lappjagd oder die Luderjagd entwickelt, mit denen heute weltweit jagdlich hohe Erfolgsquoten erzielt werden. Dennoch ist der Wolf ein äußerst wehrhaftes Stück Wild und ist auf der Jagd nicht zu unterschätzen. Insbesondere die guten Sinne und die Intelligenz von Wölfen fasziniert Jäger aller Herren Länder. Je nach Region und Land sind Wölfe teilweise von Aussterben bedroht, teilweise aufgrund gesunder Bestände bestens bejagbar. In Europa lockt gerade der Osten mit seinen weiten Landschaften und Wäldern zur Wolfsjagd.  

Weltweite Unterarten des Wolfs  

Weltweit gibt es einige Unterarten des Wolfes. Jedoch gibt es hier in der Wissenschaft teilweise strittige Gruppierungen der jeweiligen Unterarten. Teilweise werden allein vom nordamerikanischen Grauwolf von einigen Wissenschaftlern bis zu 24 Unterarten gezählt. Nach allgemeinem wissenschaftlichen Konsens gibt es die Unterart des Eurasischen Wolfs (Canis lupus lupus), die des Dingos (Canis lupus dingo), die des Indischen Wolfs (Canis lupus pallipes), die des Mackenzie-Wolfs (Canis lupus occidentalis), die des Polarwolfs (Canis lupus arctos), die des Timberwolfs (Canis lupus lyacaon), die des Russischen Wolfs (Canis lupus communis) und die des Tundrawolfs (Canis lupus albus). Die jeweilige Gefährdung der einzelnen Unterarten reicht von stark gefährdet, bis gar nicht gefährdet. Innerhalb der einzelnen Unterarten gibt es weiterhin teils größte Farbunterschiede, die aufgrund der Genetik der Wölfe entstanden sind. Mitunter gibt es auch sprachliche Barrieren – einige englische Bezeichnungen der jeweiligen Unterarten sind auf deutsch oft nicht geläufig oder werden teilweise komplett anders übersetzt.  

Verbreitung des Wolfs  

Ursprünglich war der Wolf, vor der Verdrängung durch den Menschen, das am weitesten verbreitete Landsäugetier der Erde. Der Wolf war auf dem gesamten Eurasischen Kontinent und Nordamerika verbreitet. Heutzutage findet sich der Wolf vor allem im nördlichen Teil von Nordamerika, wo die Wildnis noch weitläufig und unerschlossen ist. Ebenso verhält es sich mit dem Verbreitungsgebiet in Russland und Asien. Neuerdings wachsen die Wolfsbestände weltweit jedoch zunehmend, zumindest dort, wo sie nicht durch den Menschen reguliert werden. So zum Beispiel verhält es sich in Europa – die Bestände und Populationen wachsen allem Anschein nach beständig. Dementsprechend haben auch einige europäische Länder Gegenmaßnahmen ergriffen und den Wolf in das hiesige Jagdrecht aufgenommen. Eine nachhaltige und überwachte Regulation der Bestände ist dementsprechend nun möglich. Eine Jagdreise auf den Wolf ist demnach vor allem in Nord- und Osteuropa möglich. Aufgrund der heimlichen Lebensweise des Wolfs, ist es für Wissenschaftler schwierig, Populationen zu bestätigen. Der Wolf ist ebenfalls äußerst wanderfreudig und erschließt dadurch große und teils unübersichtliche Territorien.  

Jagd auf den Wolf – Lebensraum und Verhalten  

Der Wolf besitzt eine hohe Anpassungsfähigkeit an seinen Lebensraum und die dortige Umgebung. Ob Klima oder Landschaft – der Wolf findet sich mit nahezu allem zurecht. Nicht zuletzt war vor allem deswegen der gesamte Planet, ausgenommen von Wüsten und Regenwäldern, durch den Wolf und seine Unterarten besiedelt. Das Wild lebt äußerst gesellig in Rudeln mit intakter Sozialstruktur und einer strikten Rangordnung. Diese Rudel sind oftmals Familienverbände und werden sowohl von männlichen, als auch weiblichen Leittieren geführt. Nicht zuletzt aufgrund der Intelligenz des Wildes ist gerade die Jagd auf den Wolf so spannend. Auf dieser Jagd nun das charakteristische Heulen der Wölfe zu vernehmen, gleicht einem Abenteuer sondergleichen. Der Wolf ist als Großraubwild wehrhaft und für Menschen teilweise höchstgefährlich. Zumindest ein angeschweißter Wolf ist nirgendwo auf der Welt zu unterschätzen, wie so mancher Jagdhund oder Mensch schmerzlich erfahren musste. Die Wolfsranz erstreckt sich auf die Monate Februar bis April und ist oftmals regional zu unterschiedlichen Zeitpunkten.  

Wölfe richtig ansprechen  

Der Wolf ist einem kräftigen Hund sehr ähnlich, sowohl im Verhalten als auch im Aussehen. Das Haupt ist jedoch wesentlich schmaler und die Rute in der Regel länger. Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die jeweiligen Farben und Färbungen gravierend. Üblicherweise gilt es jedoch dem Grauwolf, welcher, wie der Name bereits verrät, überwiegend grau in der Fellfärbung ist. Der Bauch- und Kehlbereich ist in der Regel heller und weicher. Schwarze Wölfe kommen überwiegend in Alaska und British Columbia vor. Diese, teilweise auch weißen Tiere, werden dort Timberwölfe genannt. Weltweit sind die Wolfspopulationen des Nordens kräftiger und massiger als die des Südens.  

Jagd auf den Wolf in Russland  

Russland bietet wohl, zusammen mit Nordamerika, die höchsten Chancen, auf einen reifen Wolf zu Schuss zu kommen. In Russland erstreckt sich die Jagdsaison üblicherweise auf die langen Wintermonate. Im reichen Schneevorkommen kann wesentlich besser gefährtet werden, als im sumpfigen und schlammigen Frühling oder Sommer. Sobald Wölfe bestätigt werden, wird in der Regel eine größere Gruppe Jäger zusammengetrommelt. Nun wird strategisch vorgegangen – üblicherweise wird in Russland mit Lappen gejagt. Diese Jagdart umschließt ein bestimmtes Gebiet mit roten Lappen und zwingt das Wild zum Zwangswechseln. Sollten Wölfe innerhalb der Lapplinie gefangen sein, ist die Chance zu Schuss zu kommen, äußerst hoch. Jedoch erfordert diese Jagd einiges an Erfahrung und langfristiger Planung. Die Wolfsjagd in Russland – wie überall bei der Jagd auf den Wolf – ist immer noch stark an Zufall gekoppelt. Doch gerade die geringere Chance, einen Wolf zu erlegen, macht die Faszination dieser Jagd aus. Jagden mit Abschussgarantie sind nur selten spannend und weniger ein Abenteuer.  

Wolfsjagd im Estland, Lettland und Litauen  

Im Baltikum, namentlich in Estland, Lettland und Litauen, wird die Jagd auf den Wolf ebenfalls flächendeckend angeboten. Verbreitet ist hier die Jagd mit einem Wolfsbestätiger. Dieser ahmt den Kontaktlaut der Wölfe, das langgezogene Heulen, nach und wartet einige Zeit auf Bestätigung. Oftmals reagieren Wölfe auf diesen abgegebenen Laut und antworten mit einem Heulen. So kann der Jäger die Wölfe auf einen gewissen Bereich eingrenzen und lokalisieren. Am nächsten Tag geht es dann zur groß angelegten Drückjagd. Hier umstellen etliche Waidmänner den Bereich, während dieser langsam durchgedrückt wird. Die Wölfe werden nun hoch und begeben sich auf die Läufe. Diese Jagdart ist nicht selten von Erfolg gekrönt und verspricht dem Jagdreisenden einiges an Spannung und Adrenalin. Doch auch die Lappjagd ist in den baltischen Staaten weit verbreitet und für den Auslandsjäger interessant.  

Nordamerikanische Wölfe  

Zusammen mit Russland bietet die Wolfsjagd in Nordamerika, also den USA und Kanada, wohl die größten Chancen. In Kanada wird oftmals die Jagd am Luderplatz priorisiert. Hier fahren Autoanhänger große Ladungen an Luder, üblicherweise Elch oder andere Schalenwildarten, auf größere Plätze, die mit Jagdkanzeln bestückt sind. Nun gilt es Tag und Nacht auszuharren und auf den einen Moment zu warten. Diese Jagd auf den Wolf erfordert einiges an Selbstdisziplin und große Ausdauer. Beim annehmen des Luders sind die Wölfe äußerst skeptisch und es dauert bisweilen sehr lange, bis sie ihrer Umgebung trauen. Demensprechend kann sich diese Jagd über Tage und Wochen ziehen. Früher oder später wird es jedoch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit klappen, denn die Wölfe wechseln viel und durchstreifen größere Reviere. Nicht wenige Auslandsjäger sind so bereits in Nordamerika zum legendären Timberwolf gekommen. Eine Jagd, die weltweit nicht spannender sein könnte.  

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© Titelbild: Karl-Heinz Volkmar