Auslandsjagd für junge Jäger per „Help & Hunt“. Cédric Rauhaus und Philippe Hohnke hatten einen Traum: Sie wollten Reisen mit jagdlichem Fokus insbesondere für jüngere Jäger erschwinglich machen. Ein Projekt aus Leidenschaft.
Passion und Leidenschaft
Für uns alle ist Jagd die Verkörperung von Passion und Leidenschaft – unweigerlich mit einer Voraussetzung verbunden: dem Träumen. Unsere Träume sind es, die uns bei Wind und Wetter, bei Tag und Nacht immer wieder hinaus in die Wälder, Felder, Berge und Steppen dieser Welt streifen lassen. Aus Träumen erwachsen Sehnsüchte und schließlich Ziele. Erreicht man seine jagdlichen, werden sie zu Erinnerungen. Anhand von Bildern und Trophäen, die einen ein Jägerleben lang begleiten, kosten wir jeden Moment immer wieder aus und lassen andere daran teilhaben.
Ein Traum
„Ich träumte von Afrika“, so lautet nicht nur der Titel eines berühmten Kinostreifens, auch unsere Geschichte könnten wir gleichermaßen einleiten. Wie viele andere Jäger schwärmten auch wir von einer gemeinsamen Antilopenjagd auf dem Kontinent, der auch als Wiege der Menschheit gilt. Leider scheitert die Verwirklichung dieses Traums für viele am Budget, der Vernunft oder fehlenden Kontakten, die einem den Einstieg in die Auslandsjagd erleichtern. Oft braucht es nämlich einfach Glück: Durch familiäre Verbindungen wurde uns der Einstieg erleichtert, und wir fanden uns nach Monaten voller Vorfreude und gedanklicher Pirschgänge mit eindrucksvollen Wildbegegnungen im Busch auf „Thaba Tshimo“ wieder, einer in der südafrikanischen Nordwest-Provinz gelegenen, malerischen Farm.
Help & Hunt – unvergessliche Momente
Jeder Afrikajäger wird uns beipflichten, dass die Erfahrungen, die man bei einer solchen Reise macht, nicht nur überwältigend, sondern auch schwer in Worte zu fassen sind. Begeistert durch Impressionen, die uns die artenreiche Landschaft in Südafrika schenkte, tauchten wir rasch in eine ursprünglich geprägte Welt ein. Unser heimischer Begriff des Alltags verlor sich schnell im Sande des Buschlands – spätestens als wir unsere Instinkte auf der Spur des afrikanischen Wildes neu entdeckten. So brannten sich diese hautnahen Erlebnisse mit der südafrikanischen „Welt in einem Land“ und all ihren Facetten schon nach wenigen Tagen unvergesslich ein.
Die Sehnsucht bleibt
Unvergesslich, leider jedoch nicht unendlich war unser erster Aufenthalt in Afrika, und somit schwelgten wir nach zwei Wochen auf der Rückreise zum Johannesburger Flughafen in Erinnerungen an Farm, Wild und Natur des Marico Bushvelds. Die Frage einer Rückkehr stellte sich für uns erst gar nicht, sie war beschlossene Sache. Peter, der deutschstämmige Verwalter, riss uns aus unseren Träumen: „Sagt einmal Jungs, es waren zwei unterhaltsame Wochen mit Euch beiden. Ich würde es wirklich begrüßen, wenn öfter junge Leute auf die Farm kommen könnten.“ Prinzipiell keine schlechte Idee. „Das ist so gut wie unmöglich, junge Menschen können sich solch eine Reise überhaupt nicht leisten“, entgegneten wir einstimmig und desillusioniert.
Die geborene Idee
Nun schlagen wir das erste Kapitel unserer noch jungen Firmengeschichte auf, welches wir gerne auch als die Geburtsstunde von „Help & Hunt“ bezeichnen. Sprechen wir mit Leuten unserer Altersklasse, ist „Work & Travel“ ein gängiger Begriff. Sobald die Schule beendet oder das Studium abgeschlossen ist, hält es nur die Wenigsten in den heimischen Gefilden. Sie machen sich auf den Weg hinaus in die Welt, um erste Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Das einzige, was dieses Abenteuer erschwert, ist die Knappheit des studentischen Budgets. Folglich nehmen die Reisenden regelmäßig kleine Jobs an, um den Aufenthalt zu finanzieren. „Vielleicht können wir unsere Jagdpakete neu überdenken, sie etwas verkleinern und vor allem günstiger gestalten“, sprudelte es aus Peter heraus. Interessanter Ansatz, aber er würde doch mit Sicherheit nichts verschenken wollen. „Dafür müssen sie aber auf der Farm mithelfen, zum Beispiel Hochsitze reparieren, Wasserstellen pflegen und bei der Produktion von Biltong (dem berühmten afrikanischen Trockenfleisch) unterstützen“, fügte er direkt hinzu. Nach drei Stunden schweißtreibender Fahrt mit intensivem Brainstorming über das Problem war sie entstanden: unsere Idee „Help & Hunt“, quasi „Work & Travel“ mit jagdlichem Fokus.
Passende Lösung
Vor diesem Hintergrund haben wir von Waydwerk, unser Firmenname, uns zum Ziel gesetzt, den jagdlichen Horizont junger Menschen über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu erweitern. Mit unserem Konzept „Help & Hunt“ erhalten junge Jäger die Möglichkeit, günstiger im Ausland zu jagen, Hand in Hand zusammen mit den Einheimischen am Jagdalltag mitzuwirken und fremde Jagdkulturen so- wie -bräuche kennenzulernen. Demnach dürfen junge Jäger, die bei uns buchen, zu einem Teil vergünstigt jagen und werden zum anderen durch aktive Mithilfe beim jagdlichen Alltag gefordert. Hier steht jedoch weniger harte Arbeit im Vordergrund als vielmehr interessante Erfahrungen, wie zum Beispiel das Verarbeiten von Wildbret oder das Wildtiermanagement.
Jagen in Schweden
Mittlerweile beschränkt sich Help & Hunt aber nicht allein auf Afrika, denn das Interesse wächst nicht nur bei jungen Jägern, sondern auch bei Veranstaltern nördlich des Polarkreises, und so konnten wir nun kürzlich auch „Help & Hunt“ in Schweden in unser Programm aufnehmen. Die bisherige Entwicklung und Akzeptanz unserer Idee haben uns beflügelt und vor allem motiviert, jegliches Herzblut in das Projekt zu investieren. Für uns steht fest: Aus unserem Traum der einstigen Antilopenjagd in Südafrika ist nun das Ziel geworden, junge Jäger mitzunehmen und für neue Erfahrungen im Ausland zu begeistern. Stellt sich nur noch die Frage: Wann kommt Ihr mit in die raue schwedische Einsamkeit nördlich des Polarkreises oder in die unendliche Weite der südafrikanischen Steppe, um neue jagdliche Horizonte zu entdecken?