Jagd auf Muffelwild

Eine Jagdreise auf einen kapitalen Muffelwidder ist der Traum eines jeden passionierten Schafjägers. Vor allem in Europa erfreuen sich einige Regionen hervorragender Muffelwildvorkommen und bestechen mit einzigartigen Trophäen. Doch nicht nur im Ausland, teilweise auch in Deutschland locken sensationelle Muffeljagden. Wachsendes Problem hierzulande ist jedoch die rasante Ausbreitung des Wolfes, welche dem Muffelwild zum Beispiel im norddeutschen Flachland schnell den Garaus bereitet. Auf der Muffeljagd fasziniert den Jagdreisenden in der Regel die beeindruckende Brunft, in welcher sich dramatische Rangkämpfe abspielen. Dort setzen sich oftmals die kräftigen Goldmedaillenwidder durch. Vor allem in Osteuropa locken den Auslandsjäger sensationelle Schneckenlängen. Auch die Basen sind beeindruckend und lassen dementsprechend auch die CIC-Punktzahl in die Höhe schnellen. Ob nun im polnischen Schlesien, tschechischen Böhmen oder sonst wo – die Erlegung eines hochkapitalen Muffelwidders ist immer etwas Besonderes. Natürlich bestechen auch die geringeren Muffel bereits aufgrund der einzigartigen Trophäe und Jagderfahrung.  

Lebensweise des Muffelwilds  

Oftmals bildet das Muffelwild kleine Rudel. Diese Schafrudel werden von einem Leittier angeführt, welches nicht selten ein älteres Schaf ist. Zeitweise bilden die Widder eigene Rudel und fechten hier die interne Rangordnung aus. Diese reinen Widderverbände sind – ähnlich den Hirschrudeln – beeindruckende Erscheinungen. Innerhalb der Brunftzeit kommt es innerhalb der Widderrudel zu gewaltigen Brunftkämpfen, in denen die eingedrehten Schnecken frontal gegeneinandergestoßen werden. Als Wildschaf hat das Muffelwild ein großes Nahrungsspektrum, auf welches es zurückgreifen kann. In Notzeiten ernährt sich das Muffelwild sogar von Baumrinde und kann waldbäuerlich große Schäden anrichten. Während der Setzzeit setzt das Schaf in der Regel ein bis zwei Lämmer, welche über einen Zeitraum von sechs Monaten gesäugt werden. Bei der Jagd auf Muffelwild wird auch immer wieder das interessante Fluchtverhalten der Wildschafe beobachtet. Diese fliehen über einen kurzen Zeitraum und versuchen sich auf Felsvorsprünge zu retten.  

Jagd auf Muffelwild – der Lebensraum  

Nicht nur das unorthodoxe Fluchtverhalten des Muffelwilds lässt auf einen ursprünglich anderen Lebensraum schließen. Anfänglich lebte das Muffelwild in steinigen und unzugänglichen Gebirgsgebieten. Über die Zeit wurde das Wildschaf jedoch immer wieder in Mitteleuropa ausgewildert und bevölkert dementsprechend heutzutage weitere Landstriche in vergleichsweise flachen Lagen. Diese Flachlandpopulationen können sich allerdings nur so lange halten, wie natürliche Feinde, wie zum Beispiel der Wolf, abwesend sind. Sobald der Wolf in Erscheinung tritt, wird dem Muffelwild das nichtangepasste Fluchtverhalten zum Verhängnis.  

Die weltweiten Muffelbestände  

Weltweite ist es umstritten, ob das Mufflon im europäischen Sinne, Vorfahre des Hausschafs ist. Mit dem Begriff Muffelwild wird meist das europäische Muffelwild bezeichnet, welches ursprünglich vermutlich aus Korsika oder Sardinien stammt. Heutzutage gibt es, neben den europäischen Beständen, ebenfalls Muffelbestände in Anatolien, im Irak und im Iran. Die Bestände in Anatolien haben sich vor allem im dortigen Teil des Kaukasus niedergelassen. Zu früheren Zeiten gab es unbestätigter Weise wohl auch Bestände auf der Krim-Halbinsel, auf dem Balkan und in den Karpaten. Inwiefern und warum diese Bestände ausgestorben sind, ist jedoch größtenteils unerforscht. In Europa finden sich die Hauptvorkommen heutzutage in den nachfolgenden Ländern:  

Ansprechen bei der Jagd auf Muffelwild  

Das Muffelwild verfügt in der Regel geschlechterunabhängig von einer Länge bis zu 120 Zentimetern und einer Trägerhöhe von 90 Zentimetern. Das Lebendgewicht des Muffelwidders liegt regelmäßig zwischen 35 und 55 Kilogramm und das der Schafe zwischen 25 und 40 Kilogramm. Charakteristisch bei der Jagd auf Muffelwild ist der Sattelfleck des Widders, welcher sich maßgeblich von der rötlich-braunen Decke abhebt. Bestes Erkennungsmerkmal des Muffelwidders ist jedoch die mächtige Schnecke, welche beeindruckende Gewichte erreicht. Oftmals verfügen die Wildschafe ebenfalls über geringe Schnecken. Bei der Jagd auf Muffelwild ist vor allem das gute Äugen der Wildschafe zu beachten – hier kann so manche Pirsch schwierig werden.  

Schnecke des Muffelwidders – einzigartige Trophäe  

Gut veranlagte Muffelwidder sind im Ausland nicht gerade selten. Vor allem in Osteuropa bestechen die dortigen Muffelschnecken und knacken schnell die 200 CIC-Punkte-Marke. Oftmals sehnt sich der Jagdreisende nach einer Kopf-Schulter-Montage oder gar einem Ganzkörperpräparat. Die besten Chancen, auf einen kapitalen Widder zu waidwerken, wird es vermutlich im Ausland geben. In der Regel beginnt die Jagdzeit vielerorts im August und erstreckt sich bis in den Winter hinein. Sobald im Winter der Schnee einsetzt, können die Widder nach der Brunft üblicherweise wieder leichter angesprochen werden. In der Regel kommt jeder Jagdreisende nach zwei bis drei Reisetagen zu Schuss. Nicht selten liegt bereits nach dem ersten Jagdtag bei der Jagd auf Muffelwild der lang ersehnte Widder. Nicht zu vergessen ist, dass auch die Decke des Muffelwilds als Jagdtrophäe äußerst beliebt ist.  

Jagd auf Muffelwild in Tschechien  

Die tschechische Jagdtradition ist der deutschen grundsätzlich sehr ähnlich. Auch das Vorkommen der Wildarten ähnelt in weiten Teilen der heimischen Jagdlandschaft. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die legendären tschechischen Muffelbestände, die hier hervorragend bejagt werden können. Mit der Jagd auf Muffelwild in Tschechien wird bei der Jagd auf Muffelwild in der Regel ein kapitaler Widder verbunden, der in einer der mittelgebirgsartigen Landschaften gefallen ist. Hier ist der Muffel nicht nur quantitativ gut vertreten, sondern qualitativ auch auf einem sehr hohen Level. Widder mit bis zu 220 CIC-Punkten sind hier durchaus erreichbar und vergleichsweise günstig zu haben. Der Kostenfaktor ist nicht unterschätzen. Angenehm an Tschechien ist weiterhin, dass das Land äußerst entspannt zu erreichen ist – ein Plus für alle deutschen Jagdreisenden. Die Krönung ist natürlich die böhmische Jagd auf einen kapitalen Widder auf einer großartigen Schneedecke. Diese Erinnerung wird kein Auslandsjäger zu schnell vergessen.  

Polens Eulengebirge – Muffeljagd der Extraklasse  

Die besten Möglichkeiten Muffelwild in Polen zu bejagen, gibt es im dortigen Schlesien. Hier zahlt sich die Nähe zu Tschechien aus, finden sich doch die hochwertigsten Bestände an der polnisch-tschechischen Grenze im Eulengebirge. Alleine der Name „Eulengebirge“ steht bereits für Muffeljagden der Extraklasse, die im Preis-Leistungs-Verhältnis sogar noch attraktiver sind als in Tschechien. Geringere Muffel können hier durchaus kostengünstig gestreckt werden. Sofern es auf einen kapitalen Widder gehen soll, muss nochmals ausgiebig geplant und Preise verglichen werden. Die Jagdzeiten und auch das sonstige Jagdgeschehen ähnelt sehr den tschechischen Landschaften. Dementsprechend gibt es auch in Polen viel für den Muffeljäger zu erleben – teilweise zu einem deutlich besseren Preis.

© Titel- und Seitenbild: Silvio Heidler